Auf ins neue Abenteuer...
Zunächst einmal: hier ist es warm, sehr warm. 30 Grad. Es blühen Hortensien, Orleander in jeder Farbe, Bougainvillea und Blaulilien.
Aber zum Anfang: Trotz der widrigen Wetterverhältnisse in München, denen einige innerdeutsche Flüge zum Opfer fielen, hob unser Flieger nach Enteisung und fleißigem Schneeräumen auf den Startbahnen so ab, dass er in Madrid pünktlich ankam und wir unseren Anschlussflug locker schafften. Die nächsten 14 Stunden Flug haben wir gut verschlafen, in der übrigen Zeit gabs Essen und einen tollen Blick auf die Anden von oben.
War schon komisch, plötzlich in Chile ohne Termine und konkrete Vorhaben. Das ist Urlaub.
Wir ließen uns Zeit nach der Ankunft um 10 Uhr. Erstmal in leichte Kleidung schlüpfen und das Schlangestehen am Geldautomaten am Flughafen einfach hinnehmen. Mit Bus und Metro kamen wir leicht ins Zentrum und fanden schnell unsere Unterkunft, die wir über Airbnb buchten. Eine komplette kleine Wohnung über zwei Etagen mit Holzmöbeln und Lehm- und Betonwänden.
Dann legten wir gleich eine enorme Strecke durch die Stadt zurück. Vom Cerro Santa Lucia überblickten wir die Stadt und nahmen danach einige Kilometer in Kauf, um den Busbahnhof zu finden. Gut, dass davor noch eine Stärkung auf dem Plan stand. Mirko ließ sich seine Ceviche schmecken. Dazu gab es Pisco Sour.
Wie die Deutschen haben die Chilenen vor Feiertagen scheinbar auch Angst zu verhungern. Supermärkte, Bäcker- und Metzgereien waren überfüllt. Auf der Straße war kein Durchkommen. Es wurde die Ausstattung für die Silvesternacht verkauft und laut angepriesen. Die so aussah: riesige Brillen, Plastikhüte, Lamettaperücken, Konfettiraketen, Schneespray und gelbe Schlüpfer, die Glück bringen sollen.
Nach kurzem Schläfchen machten wir uns vor Mitternacht auf dem Weg zur Hauptstraße Alameda Richtung Torre Entel, von dem um 0 Uhr das Feuerwerk startete. Zehntausende Chilenen waren unterwegs auf der Straße. Böller sind zu meiner Freude nicht bekannt. Kostümiert und mit Sekt stießen sie an und gingen auch gleich nach Ende des Feuerwerks wieder heim – wie wir.
An Neujahr ist tote Hose in der Stadt. Nichts hat auf.
Aber alle sind wie wir auf dem Weg zum Parque Metropolitano – die größte Grünanlage Santiagos mit Zoo, Schwimmbädern, botanischem und japanischem Garten. Mit der Standseilbahn gelangen wir zur Marienstatue, von der man weit über die Stadt mit den Anden im Hintergrund blicken kann. Viele Chilenen trotzen der Hitze und radeln, joggen die Wege hinauf. Aber fit sehen hier nicht alle aus.
Gegen Abend wird die Stadt wieder gut bevölkert. Die Parks sind voll, nur an Essen kommt man immer noch schwer. Schon mal eine Schlange bei McDonalds bis auf die Straße gesehen?
Morgen schauen wir uns noch den Mercado Central und den Plaza de Armas an, bevor wir nach Valparaíso weiterfahren.