Auf ins neue Abenteuer...
Wir verabschiedeten uns gestern von der Region Araucanía und fuhren weiter nach Valdivia in Los Ríos. Wie der Name der Region verheißt, liegt Valdivia landschaftlich reizvoll am Zusammenfluss dreier Flüsse. Überall um die Stadt ist Wasser. Als erstes besuchten wir die von einem Deutschen gegründete Brauerei Kunstmann. Ich glaube, wir waren die einzigen Deutschen dort. Die Chilenen waren ganz heiß auf das Bier (immerhin 13 Sorten) und das angeblich deutsche Essen (als Bratwurst wurde eine in Scheiben geschnittene Bockwurst in Zwiebel-Sahnesoße serviert) und trugen tütenweise die Merchandise-Artikel hinaus. Gut, Mirko testete sich auch durch 6 Bierspezialitäten, begnügte sich aber mit nur einem T-Shirt.
Im Zentrum konnten wir neben dem Fischmarkt wieder Seelöwen beobachten. Die können ganz schön laut sein. Die Stadt empfanden wir als sehr reizend. Im Gegensatz zu unserer Unterkunft. Mit dem einfachen Zimmer und Minibett in einer Mädels-WG wären wir noch klargekommen, aber ein völlig ungeputztes und benutztes Privatbad fanden wir für den Preis doch frech.
So hieß es nach dem Schlafen gleich weiter nach Frutillar am Lago Llanquihue im Seengebiet. Ab 1846 siedelten sich hier nach Aufruf der chilenischen Regierung deutsche Familien an, deren Erbe noch heute sichtbar ist. Z.B. die deutschen Schulen: Wir treffen immer wieder auf Chilenen, die mit uns ein paar Sätze auf deutsch sprechen, und auf Nachfrage mitteilen, dass sie eine deutsche Schule besucht haben. Heutzutage sind das Privatschulen.
Das deutsche Kolonialmuseum war beeindruckend und man bekam Respekt vor dem Tatendrang und Pioniergeist, den die Einwanderer hier an den Tag legten. Landwirtschaft, Häuserbau, Bildung, Werkzeugherstellung und -verwendung: in allem waren sie den Chilenen voraus. In Landschaft und Klima fanden sie die Heimat wieder. Das einzige, was die Gegend hier besonders macht, ist der weit sichtbare bilderbuchreife Vulkankegel Osorno mit 2660 m.
Auch in unserem neuen Stützpunkt für die nächsten Tage in Puerto Varas können wir ihn bestaunen.