Auf ins neue Abenteuer...
In Oamaru mussten wir uns entscheiden: weiter Richtung Norden fahren oder nochmal in die Alpen.
Wenn wir schon mal da sind, muss man den Mount Cook als höchsten Berg Neuseelands mit 3.700 Metern gesehen haben.
Also rein in die Berge. Das Geschunkel beim Fahren lässt mich immer müde werden und dann nick ich weg. Rechtzeitig zu Höhepunkten bin ich wieder wach. Entweder hielt Mirko beim Obststand an oder ich konnte dann zum Halt an der Lachsfarm Anweisung geben. Praktisch zur Mittagszeit ließen wir uns Poké-Bowl und Lachseintopf schmecken. Kaltgeräucherten Lachs nahmen wir zum Abendessen mit.
Auf dem Weg in die Berge zeigten sich schon viele Wolken, richtig Glück hatten wir mit dem Wetter nicht. Wenigstens blieb es trocken, besser gesagt staubtrocken. Meine braunen Wanderstiefel waren nach dem Hooker Valley Track zum Lake Hooker mit einem grandiosen Blick auf den Mount Cook beige mit Sand bestäubt.
Die 3-Stunden Wanderung war als beliebteste Runde im Reiseführer ausgewiesen und passte auch super zu unserer Ankunft am Whitehorse Hill Campground. Längeres hätten wir nicht mehr geschafft. Und tatsächlich liefen mit uns gefühlt 100-200 Leute auch noch um 16 Uhr den Weg. Mehrere Hängebrücken ließen mich wieder an meine Grenzen kommen. Bei Wind und Schwingung ist es eine echte Herausforderung. Ich erinnerte mich an die schlimmste Wanderung meines Lebens zum Roberts Point am Franz Josef Gletscher von der Wegbeschaffenheit.
Am Lake Hooker genossen wir den Blick auf das eisblaue Wasser, die schwimmenden Gletscherkälber und die Wolkenformationen über dem Gipfel des Mount Cook bei einer Tüte Chips. Wieder Live-Kino.
Nach den drei Stunden waren nicht nur meine Schuhe weiß sondern auch meine Beine, die ich im Waschbecken der öffentliche Toilette am Wanderparkplatz erstmal wusch. Im Camper machten wir es uns gemütlich. Es gab frisches Roggensauerteigbrot aus Oamaru mit Trüffellachs. Und wir lasen bis die Sonne unterhalb des Mount Sefton unterging. Und es regnete schon und das die ganze Nacht durch.
Direkt unterm Dach raubte es uns ein wenig den Schlaf. Und wie unterschiedlich Regen klingen kann?! Ich behaupte, mindestens drei verschiedene Regengeräusche bemerkt zu haben.
So waren wir um 8 Uhr aus den Federn, warm angezogen und Tee/Kaffee gekocht.
Heute ging es ohne Frühstück los zum Sir Edmund Hillary Alpine Centre. Wer wusste das er Neuseeländer war? Er hat den Mount Cook auch als Erster bestiegen und dann 1953 den Mount Everest. Eine ergreifende Ausstellung über sein Leben.
Obwohl es regnete versuchten wir unser Glück am Tasman Glacier. Etwas Sonne blinzelte hervor und wir konnten den von einem dunklen Geröllfeld bedeckten Gletscher sehen, der 1990 noch weit über unseren Standort hinausging. Der Rückgang der Gletscher ist enorm und das dunkle Geröll erwärmt das Gletschereis noch mehr. Bald kann Neuseeland mit seinen Gletschern keinen Preis mehr gewinnen.
Auf dem Parkplatz am Tasman Gletscher gab es French Toast zum Frühstück. Danach starteten wir zur 100 km Tour bis zum Lake Tekapo.
An dem türkisblauen See lockte ich Mirko mit 1-Stunden-Wanderung zum Gipfel des Mount John durch einen toll saftig grünen Lärchenwald. Dort befindet sich auch die Sternwarte der University of Canterbury, deren Touren für Tage ausgebucht waren. Oben angekommen überredete ich Mirko den weiteren 2-Stunden-Weg, der zu einer Runde schließen sollte. Ich habe es dann aber selbst bereut, weil die Sonne brannte und der Weg nur so staubte. Der Ausblick auf den See und die umliegenden Berggipfel und die duftende Kleewiesen entschädigten etwas. Zurück am See ging es mit den Beinen erstmal rein ins kühle Nass und danach weiter bis Geraldine.