N.P. Conguillío

Die Nachtfahrt im Bus haben wir gut überstanden, sogar ganz gut geschlafen. Kann an den „cama“-Sitzen gelegen haben, die den der Businessklasse im Flugzeug entsprechen.
Unseren Mietwagen nahmen wir dann in Concepción entgegen. Einen Suzuki Grand Vitara. Da bekommt man nicht mal zwei Koffer in den Kofferraum. Ein Koffer sitzt auf dem Rücksitz. Los ging es auf der Autobahn Richtung Süden. Ab und zu wurde Maut fällig. Aber für eine super Straße mit wenig Autos zahlt man gern ein bißchen. Ab und zu sah man am Horizont einen schneebedeckten Vulkan aufblitzen. Sah unwirklich aus.
Einen nahmen wir genauer aufs Korn – den Vulkan Llaimi im Nationalpark Conguillío. Im Städtchen vor dem Park versuchten wir verzweifelt an Bargeld zu kommen. Aber die Bank am Ort gab uns nichts, auch die Schalterdame  nicht. Wir sollten den Weg eine Stunde zurückfahren, um eine andere Bank zu finden, war ihr Rat. Darauf hatten wir keine Lust, wir kratzten die letzten Euro zusammen und tauschten. So reichte das Geld wenigstens für die Übernachtung.
Die Strecke durch den Park bot landschaftlich einiges. Auch der Weg ließ Mirkos Herz höher schlagen und unser Allrad kam zum Einsatz. Wir brauchten eine Ewigkeit bis zu unserer Herberge mit Stopps an Lagunen, Seen und Geröllfeldern. Unsere Unterkunft ist Teil eines Ökotourismus-Projektes. Das Gebäude war ganz aus Holz, unser Zimmer auch. Strom wurde über Solar erzeugt. Das Wasser kam aus einer Quelle. Die Angestellten waren sehr freundlich und vertrauensvoll. Erst reservierten sie uns das Zimmer ohne die vereinbarte Anzahlung, dann ließen sie uns das Abendessen anschreiben. Wie und wann wir das nun bezahlen, wissen wir auch noch nicht.
Wir unternahmen eine Wanderung und genossen dabei tolle Aussichten mit See, Vulkan und Araukarien. Im See wollten wir danach eine Erfrischung nehmen, aber er war uns doch zu kalt. Die Chilenen sind da härter und stürzten sich geradezu hinein. Ist auch kurios in einem See zu baden mit Blick auf schneebedeckte Gipfel.