Auf ins neue Abenteuer...
Kauai macht seinem Ruf alle Ehre. Als grüne Garteninsel muss es hier ja viel regnen. Seit unserer Ankunft am Samstag ist das jedenfalls meistens so.
Passend dazu waren wir auch auf dem Schildvulkan Waialeale – einem der nassesten Orte der Erde.
Das Meer ist vom Wind ordentlich aufgewühlt und am Strand unseres Hotels an der Ostküste liegen riesige Treibholzstücke und manchmal auch eine hawaiianische Mönchsrobbe wie an unserem Ankunftsabend.
Wir lassen uns trotzdem von der Erkundung der Insel nicht abhalten. Mit dem Jeep kommen wir überall lang. Wir wollen es am Sonntag Richtung Süden und dann Norden probieren. Der Waimea Canyon gilt als der Grand Canyon Hawaiis. Wir wollen trotz Unkenntnis des Canyons auf dem Festland fast meinen, dass dies hier der schönere ist. Selbst bei ganz wenigen Sonnenstrahlen leuchtet die rote Erde der Felsformationen. Mit den tosenden Wasserfällen und dem frischen Grün überall möchte man ewig rumschauen und Neues entdecken. An der Straße, die sich über 20 Meilen auf gut 1.080 Metern bis zum Kalalau und Puu’O’Kila Lookout hinaufschlängelt, kann man einige Wege wandern. Aber bei dem Regenwetter sind die Wege aus roter Erde aufgeweicht, die Wurzeln glatt und wenn man bei dem Gefälle auch nicht ausrutscht, sieht man danach aus wie eine kleine Sau.
An den höchsten Aussichtspunkten – dabei der Waialeale – erhielten wir nur kurz einen Einblick ins berühmte rot-grüne Kalalau-Valley, ansonsten Nebel und Niesel.
Leider war am Montag das gleiche trübe und nasse Wetter bei der Fahrt in den Nordwesten mit dem eigentlichen Ziel des berühmten Kalalau Trails, welches wir dann schnell aufgaben. Immerhin kamen wir in Hanalei vorbei und fühlten uns bei dem Wetter wie im Film „The Descendants“, der unter anderem hier gedreht wurde. Wir fanden die Bar, den Strand und das Cottage am Strand aus dem Film mit George Clooney. Ich sag gleich vorab, der Film ist traurig, aber mit tollen Bildern und auch ein wenig Geschichte zu Hawaii.
Der Weg in den Nordwesten wurde begleitet von Wartezeiten an den Baustellen wegen Erdrutschen, die die Regenfälle der letzten Tage verursacht haben. Wieder gibt es nur diese eine Straße, die auch nicht durchgängig um die Insel führt, da die spektakulären Klippen und Felsen der Napali Coast im Nordwesten eine Verbindung unmöglich macht.
Während wir an den Baustellen warten, können wir den Regenwald um uns herum bestaunen: riesige Akazien überschauen alles, Monstera klettert über viele Meter an den Bäumen hoch, Mangobäume, Gummibäume und wieder riesige Büsche unserer Zimmerpflanzenvarianten wie Bogenhanf, Calathea, Efeutute und Feuerpalme. Wir fahren vorbei an Taro-Feldern. Es ist ein typisches Essen Polynesiens. Wir haben es auch in Fidschi kennengelernt.
Und natürlich der Hibiskus als Nationalblume Hawaiis wächst hier in allen erdenklichen Farben bis hin zu mehrfarbigen und gefüllten Blüten.
Wasserfälle, frisches Grün auf roter Erde, kleine Städte und lange Strände so können wir Kauai beschreiben. Auch ein bisschen wild, denn ein Wildschwein quert auch mal die Straße. Ansonsten sind auffällig oder vielmehr unglaublich viele wunderschön gefiederte Hähne überall anzutreffen. Sie laufen dem hawaiianischen Nationalvogel der Hawaiigans – auch Nene genannt – den Rang ab. Es gibt auch ein paar Hennen dazu, die sind aber gefühlt in der Unterzahl.
Wir fahren einfach ein bisschen runter. Wir hatten uns die Tage auf Kauai anders vorgestellt, aber es macht uns nichts aus, den Regen hinzunehmen.
Ich habe heute gemerkt, dass ich gar nicht mehr schnell gehen kann. Muss ich ja auch nicht. Wir haben keine Termine. Gerade mal die Yogastunde am Morgen, die das Hotel am Strand oder im Foyer je nach Wetterlage anbietet, und die Dämmerung sind feste Fixpunkte an unserem Tag. Dazwischen nehmen wir die Insel wie sie ist und bleiben im Auto sitzen, wenn es uns zu sehr regnet.
Eigentlich wäre ich gern noch geblieben, aber die letzten Tage in Hawaii verbringen wir auf Oahu. Wir wollen Honolulu mit seinen anderen Stadtteilen kennenlernen und die Insel mit dem Auto erkunden.
Kauai verabschiedet sich heute von uns mit Sonnenschein. Wenn das nicht dem Sonnengruß am Strand zu verdanken ist.