Auf ins neue Abenteuer...
Mühevoll, antreibend, wundervoll. (Galerie 3. Etappe)
Die anderen Wanderer in der Unterkunft haben uns gestern bisschen Angst vor dieser Etappe gemacht. Sie laufen nur bis Estellencs. An der Unterkunft ist ein Schild, auf dem Estellencs mit 5 Stunden ausgewiesen ist. Und wir wollen noch weiter. 2 x 5 Stunden geistern rum.
Nur gut, Frühstück gibt es Punkt 7.30 Uhr. Sonst ist der Kaffee/Tee kalt, heißt es.
Wir schaffen es, 8.30 Uhr los zu laufen.
Gleich hinter der Unterkunft geht es bergan. Und das bleibt die nächsten 2 Stunden so; 800 Höhenmeter liegen vor uns. Zäune sind mit Leitern zu überwinden. Trittsicherheit ist erforderlich, es geht über Fels. Die Sicht ist leider so lala, Wolken und Nebelschwaden lassen den Vordermann bald verschwinden. Der höchste Punkt ist gegen 10.30 Uhr bei 844 Meter NN erreicht, danach geht’s natürlich bergab und wir tauchen aus dem Nebel ab.
Ein Schild mit Estellencs in 2 h 45 min finden wir. Prima, gefühlt kommen wir irgendwie nicht voran. Der nächste breite, wenig flach abfallende Weg ist zum Kilometerschrubben da.
Wir passieren ein neu saniertes Refugi (Sa Coma d’en Vidal). Unsere Mitschläfer aus der Nacht pausieren dort. Wir gönnen uns nur einen kurzen Stopp, um den Gummibärchen ihre Bestimmung zu schenken. Weiter geht’s durch die Allee, die zum Refugi führt, dann in Serpentinen bergab. Irgendwann haben wir leichte Orientierungsschwierigkeiten, die wir dank GPS aber schnell beheben. Und schon kurze Zeit später erblicken wir die Häuser von Estellencs idyllisch in Terrassen eingerahmt. Unsere Stimmung hebt sich auch wegen der Sonne, die nun endlich wie jeden Nachmittag unser Begleiter ist. Noch vor der Zeit (gegen 13.30 Uhr) erreichen wird den Ort. Orangenplantagen begrüßen uns, wir sind verzaubert.
Ein Café mit Terrasse lockt uns zu Kaffee, Kuchen und Bocadillo. Wir schauen nochmal auf die Wanderkarte und beratschlagen , wie wir weitermachen. Alex und ich waren für den Bus. Die nächste Strecke bis Banyalbufar soll aber nicht so schwer sein. Das Höhenprofil verspricht keine bösen Überraschungen. Wir laufen also weiter. Am Ortsende sind laut Tafel 2 h 25 min veranschlagt. Klingt annehmbar. Und gleich geht es bei Sonne durch Olivenhaine, vorbei an vielen Trockenmauern und tollen Fincas. Unsere Stimmung ist bestens und bald bereuen wird es, dass wir diese Stecke umfahren wollten. Mit Blick aufs Meer und spanische Festland laufen wir euphorisch durch gepflegte, terrassierte Felder. Wir fotografieren wie wild bei der tollen Landschaft. Die ersten Häuser kommen in Sicht. Ein Stück ist es noch, von der Straße eröffnet sich ein toller Blick auf das Örtchen mit einem lila blühenden Baum im Zentrum, der einen tollen Kontrast zu den steinfarbenen Häusern mit grünen Fensterläden bildet. So viele Fotomotive, aber Mirko drängt zur Hotelsuche, was Punkt 17 Uhr erledigt ist.
Wir klatschen uns ab: 22 km in 8,5 Stunden mit über 900 Höhenmetern. Ein kurzes Sonnenbad am Pool und Paella zum Abendessen runden dem Tag ab.