Auf ins neue Abenteuer...
Drum o Mensch, sei weise, pack die Koffer und verreise. Wilhelm Busch
Die erste Nacht im Camper war besser als gedacht. Meine Theorie, dass der Camper vornüber kippt, wenn wir in der Kabine über dem „Fahrerhaus“ schlafen, hat sich nicht bestätigt.
Auch ist die Schlafhöhle größer und bequemer als erwartet. In der ersten Nacht machte mich der Regen wach. Das hört man direkt unterm Dach eben sehr gut. Später war es dann gegen 7.15 Uhr die Sirene im Ort, die uns aus den Betten fallen ließ.
Duschen, frühstücken, alles fahrsicher machen: das wird sicher bald zur Routine. Die sanitären Einrichtungen auf dem Campingplatz haben wir gern genutzt, denn da bestehen noch so kleine Hemmnisse mit dem Equipment an Bord.
Campen ist ja auch ein bisschen wie Hausbooturlaub, den wir schon in Brandenburg und Belgien gemacht hatten. Man muss erst bisschen mit den Gegebenheiten warm werden. Einziger Unterschied: im Boot kann der Beifahrer während der Fahrt alles machen: kochen, aufs Klo gehen usw.
Wir hatten uns am Abend nach dem Blick auf die Wetterkarte entschieden, wir müssen hier weg. Nach der 11 Grad-Nacht sollte es noch kälter werden und nass bleiben.
Unser Tag begann noch mit einem Rundgang in Akaroa, das von französischen Siedlern gegründet wurde und heute mit Bistro, Brasserie und Boucherie und der französischen Flagge, wo es geht, glänzt. Das Boot zu den Delfinen hatten wir verpasst, also rein in unser Haus auf Rädern und einmal an die Westküste, bitte.
Wir wollten schauen, wie weit wir kommen und hätten auch in den Bergen übernachtet. Die Straßen durch die neuseeländischen Alpen waren sehr gut und oft geradlinig durch Täler und um einen herum die Berge. Margeriten, Lupinen und Fingerhut säumen die Straße. Wir gewöhnen uns an den Camper und reden einfach lauter als er klappert.
Wir hielten auch mal an und liefen ein Stück in der Nähe einer Felsformation, die Mirko aus der bekannten Trilogie kennen will. Und wieder regnete es, wir hielten es langsam für einen Fluch.
Und irgendwann auf der Fahrt sahen wir dann blauen Himmel am Horizont, die Temperatur stieg von 13 auf 21 Grad und die Sonne schien uns auf die Arme. Nach 313 km und über 6 Stunden hatten wir von Akaroa an der Ostküste nun Hokitika an der Westküste erreicht. Wir konnten sofort in kurze Sachen schlüpfen und freuten uns wie kleine Kinder. Endlich Sommer.
Wir fanden eine Campsite nah am Strand und wir gesellten uns zu den zwei anderen Wohnmobilen.
Sofort liefen wir den Strand entlang, der auch hier voller Treibholz ist, das die Flüsse ins Meer und die Wellen zurück an den Strand schieben.
Zur Feier des Tages waren wir im Supermarkt etwas übermütig und kauften etwas Weihnachts-Schnikschnak.
Um 21 Uhr genossen wir den Sonnenuntergang und um 22 Uhr die Glühwürmchen in der Glow Worm Dell (das schwarze Bild mit Pünktchen zeigt kein Sternenbild ;-). Faszinierend und beglückend, alles richtig gemacht.