Auf ins neue Abenteuer...
Der Flug von Fidschi nach Hawaii war schon bisschen verrückt. Am Heiligabend saßen wir bei frischer Kokosnuss noch in Fidschi mit Blick auf den Sonnenuntergang gegen 20 Uhr. Und dann ging es auch schon los zum Flughafen. Der Mietwagen war schnell und unkompliziert abgegeben, aber unser Flug war auf der kleinen Anzeigetafel im Flughafen Nadi nicht vermerkt. Naja, muss man ja auch nicht. Es reicht ja, wenn die Dame am Schalter uns nach dem Ziel fragt. Wer fliegt schon Heiligabend nach Honolulu?
Der Flieger mit Fiji Airways ging auch erst 0.50 Uhr. Im Flughafen machten die Geschäfte schon 23 Uhr zu und mit uns saßen verdächtig wenig Leute rum. Unser Nachtflug von San Francisco nach Tahiti Anfang November hat uns schwer geschädigt. Wir wissen, es kann alles passieren. Aber alles lief planmäßig, wir saßen in der Reihe 24 und waren eben nur an die 50 Leute in einer Boeing 737 für ca. 150 Personen, und davon stieg die Hälfte noch auf unseren Zwischenstopp in Kiribati auf Christmas Island aus. Christmas Island erschien bei Sonnenaufgang von oben wie ein riesiges Atoll, ganz flach und nur dünn besiedelt. Die Stewardess erklärte uns, dass viele Männer nur zum Angeln herkämen. Es stiegen auch nur 4 Männer zu, die eindeutig zum Fischen hier waren. Erkennbar durch Angelausrüstung oder Hemd mit Fischmuster. Und noch etwas war an dieser Zwischenlandung merkwürdig: während wir im Flugzeug warteten wurde es vom örtlichen Sicherheitspersonal gefilzt. Wir wussten gar nicht, wo überall Verstecke in den Sitzen sein können. Auch das erklärte uns die Stewardess mit der Reise in die USA, die diesen Sicherheitscheck vorschreibt. Normalerweise passiert dieser Check, bevor die Passagiere einsteigen. Da wir aber im Flieger sitzenblieben, durften wir das Schauspiel mit ansehen.
Abgesehen von nicht ganz so angenehmen wetterabhängigen Turbulenzen war der Flug und die Ankunft in Hawaii sehr entspannt.
Und täglich grüßt das Murmeltier: Dank des Überfluges der Datumsgrenze war es bei der Landung in Honolulu auf Oahu wieder der 24.12. um kurz nach 10 Uhr und wir hatten nochmal Heiligabend.
Wir zogen gleich los durch Waikiki, da unsere Wohnung erst am Nachmittag zur Verfügung stand. Natürlich war der Strand unser erstes Ziel. Die Menschenmassen, die hier zu den Feiertagen angereist sind, überforderten uns doch etwas. Hawaii ist eben ein beliebtes Ziel während der Weihnachtsferien. Das wußten wir.
Aber die Realität übertraf doch unsere Vorstellungskraft. Aber wir ließen uns darauf ein. Was nicht schwer fiel bei dem Sonnenschein, dem Meer mit seinen Wellenreitern und auch dem hier anzutreffenden 70er- und 80er-Jahre Charme der Gebäude wie in einer Magnum-Serie.
Am für uns 2. Heiligabend vertilgten wir unsere gerade erworbenen Weihnachtskekse, leerten unseren kleinen Baileys aus dem Duty Free und sahen dazu einen unserer Lieblingsweihnachtsfilme.
Die Aussicht auf Waikiki aus unserem Apartment im 19. Stock eines 44-Geschosser ist der Wahnsinn.
Aber es kann auch passieren, dass man nichts sieht, so wie am ersten Feiertag, an dem es regnete und stürmte. In Waikiki hatten die Restaurants und Geschäfte angesichts der vielen Touristen trotzdem geöffnet, die diesen Tag auch gut dort nutzten. In den regenfreien Phasen trauten wir uns auch raus, löffelten Ramensuppe, aßen Mochi-Eis und – Waffel, nahmen an einem kurzen Ukulele-Unterricht in einem solchen Laden teil und spazierten zur Marina.
In den USA gab es am Morgen des 25.12. die Weihnachtsgeschenke. Aber wie wir erfuhren, ist dank der Einwanderer auch anderes verbreitet. Unsere zwei Uber-Fahrer hatten deutsche Vorfahren und einer feierte den Heiligabend auch mit Geschenken. Der andere fuhr uns am Donnerstag zum Diamond Head Crater und hatte einen deutsch-samoanischen Großvater.
Die Idee mit der Vulkanwanderung hatten mit uns scheinbar alle Touristen auf Oahu. In Kolonne schoben wir uns den Weg, die Stufen, durch Tunnel bis zum Aussichtspunkt. Der Aufstieg hatte sich bei dem Ausblicken auf Waikiki und das übrige Honolulu sowie den Krater an sich auf jeden Fall gelohnt. Wieder am Eingang angekommen gönnten wir uns Ananas-Eis und Smoothie, denn Oahu ist auch die Dole-Insel mit riesigen Ananasplantagen.
Die 4 km zum Strand liefen wir zurück und genossen dann die verdiente Abkühlung im Meer. Das Wasser ist hier nicht so kalt wie am Bondi Beach in Australien mit seinen 17 Grad und nicht so warm wie in Fidschi mit der Badewannentemperatur von 28 Grad. Genau richtig.
Das Essen wird einem schon schwer gemacht. Die Auswahl ist riesig. Asiatisch kann man sehr gut und fast überall essen. Ich wollte aber mal amerikanisches ausprobieren, und die Wahl fiel auf die Cheesecake Factory. Nicht so wirklich verkaufsfördernd steht dort neben den Gerichten die Kalorienangabe! Ich habe trotzdem ein Stück vom Ultimate Red Velvet Cheesecake mit 1720 kcl als Nachtisch zum den Avocadotoast mit 820 kcl gewählt. Der Kuchen war auch göttlich, aber fast nicht zu schaffen. Mirko hat geholfen.
Die 16 km zu Fuß heute machen das allerdings auch nicht wett. Aber wir denken da nicht weiter drüber nach. Es war soooo lecker.
Zum Sonnenuntergang um 18 Uhr ließen wir uns bei hawaiianischem Gesang und Ukulelespiel am Kuhio Beach in Waikiki von der dargebotenen Hula-Show verzaubern. Polynesien lässt grüßen. Da könnte ich ewig zuhören und zuschauen.
Heute geht es auf die Nachbarinsel Moloka’i.