Stadt(er)leben
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Auf ins neue Abenteuer...

Langsam wird es spürbar wieder Sommer in Sydney. Am Montag froren wir noch etwas bei 20 Grad, aber jeden Tag steigen die Temperaturen. 

Leider wird auch der Smog immer mehr. 

Dan, der uns heute am Park des Bondi Beach die Technik des Ukulelespiels näher brachte, entschuldigte sich sogar dafür. Während unser Lehrstunden ab 10 Uhr wurde die Sicht auch immer schlechter und wir konnte das vielleicht 200 m entfernte Wasser kaum mehr ausmachen. 

Wir haben uns im Übrigen nicht schlecht angestellt mit dem kleinen aber feinen Instrument. Mirko wurde für seinen Einsatz und „Gesang“ gelobt. 

Heute ist schon Donnerstag. Wir haben die letzten Tage nicht vertrödelt, aber trotzdem ganz entspannt verbracht. 

Am Dienstag sind wir den Küstenwanderweg von Bondi nach Coogee entlang gelaufen. Viele Strände, noch mehr Wellenreiter, tolle Sandsteinklippen und viel Blühendes am Wegesrand machten den Weg kurzweilig aber auch langwierig, weil es umso länger bestaunt und fotografiert wurde. 

Bizarr war der Waverly Friedhof. Eine riesige Fläche mit teils hundert Jahre alten Gräbern mit Blick aufs Meer erzählen von den Menschen, die hier einst lebten. 

Mit einem Fußtipp ins Meer stellten wir fest, dass es für uns doch etwas zu kalt ist und können die enthusiastischen Aussies nicht verstehen, die sich wie wild und in Massen in die Fluten stürzen oder stundenlang auf ihren Brettern im Wasser mit Blick auf die nächste Welle ausharren. Es muss einfach eine Lebenseinstellung sein. 

Unterwegs auf der Schiffsreise war das Wasser schon deutlich wärmer. 

Aber auch wir haben uns heute einmal kurz reingewagt, auch wenn mir die Wellen noch ziemlich Respekt einflößen. 

Den Dienstagabend haben wir an „unserem“ Strand mit Wellenreiter-Seeing verbracht. Die Sonne färbte sich jetzt bereits jeden Nachmittag orange bis feuerrot aufgrund des Dunstes. Das dadurch erzeugte Licht bringt eine eigenartige Stimmung zum Vorschein. Man fühlt sich wie in einem in Sepia gehaltenen Retrofilm . 

Am Mittwoch schauten wir uns die Viertel Woollahra und Paddington an. In der Queenstreet, die auch gut im Berliner Prenzlauer Berg liegen könnte, standen riesige ausladenden und damit viel Schatten spendende Platanen. Die Autos vor den Häusern waren von der gehobeneren Klasse. Hier findet man den seit 1876 bestehenden Edel-Metzger Victor Churchill, der sein Fleisch in einem Laden wie ein Juwelier präsentiert. Vor uns liegt nach dem Eintreten ein weiter Raum mit Marmorfußboden. An den Wänden gleich nach dem Eingang befinden sich Vitrinen, in denen Fleisch, Würste und Terrinen sehr ansprechend zur Schau gestellt werden. Dann folgt ein verglaster Raum mit drei Sockeln auf denen Fleisch zerteilt werden kann. Eine Metzgerin ist gerade zugange. Im nächsten Raum, dessen gesamte Rückwand aus Salzsteinen aus dem Himalaya gemauert erscheint, hängt Fleisch zur Trocknung. Mirko dokumentiert das mit einem Selfie: er und das Fleisch. 

Eine in Hemd, Schlips und Schürze schick gekleidete Angestellte erklärt uns alles ganz nett und ist über uns Touristen etwas überrascht. 

Unser weiteren Weg durch die Oxfordstreet, in der an Samstagen die Shoppinghölle los sein soll, schauen wir abseits der Straßen und entdecken ein altes Wasserreservoir der Stadt, was ganz idyllisch mit Palmen, Teich und Sitzgelegenheiten neu gestaltet ist, oder finden hübsche Häuschen mit eisenverzierten Balkongeländern. Nach ca. 4 km erreichen wir den Hydepark im Zentrum, in dem zur Mittagszeit die Angestellten der umliegenden Wolkenkratzer ihre Pause verbringen. Da wird es für uns schon eng, noch ein Plätzchen zu finden. 

Hier in der Nähe befindet sich das Hotel, in das wir am Freitag umziehen werden, da unsere Wohnung am Bondi Beach für die Zeit leider nicht mehr frei war.